Magenspiegelung de luxe.

Magenspiegelung per ferngesteuerter Kamera-Pille

Sensodrive Medtech-Forschungsprojekt „nuEndo" erfolgreich abgeschlossen

Magenspiegelung ohne Endoskopie-Schlauch ... um diese Vision wahr werden zu lassen, hat Sensodrive gemeinsam mit Ovesco Endoscopy und Forschern des Fraunhofer Instituts eine winzige Kamera-Kapsel entwickelteinen sensitiven Medizinroboter entwickelt, mit dessen Hilfe sich eine winzige Kamera-Kapsel per Magnetkraft durch den Magen des Patienten bewegen lässt. Nachdem der Patient die Kapsel wie eine Tablette geschluckt hat, sendet diese, die sich per magnetischer Fernsteuerung durch den Magen des Patienten bewegt und ihre Bilder kabellos als Livestream sendet. Durch das haptische Feedback, welches der drehmomentgeregelte Roboterarm von Sensodrive dem Arzt liefert, kann dieser den Magnet intuitiv führen und die Kapsel sicher durch den Magen des Patienten steuern. Das vom BMBF geförderte Forschungsprojekt wurde jetzt erfolgreich abgeschlossen.

Die Ausgangssituation – Magenspiegelung per Endoskopie-Schlauch
Magenspiegelungen werden bisher mit Hilfe eines Endoskopie-Schlauches durchgeführt, der über den Mund- und Rachenraum bis in die obere Magenpartie eingeführt wird. Dies empfinden die meisten Patienten als sehr unangenehm. Zudem wird aufgrund der Risiken für die Durchführung mehrjährig geschultes Personal benötigt, was bei der Terminvergabe teilweise zu langen Wartezeiten für die Patienten führt.

Die Vision – schlauchlose Untersuchung per Kamerapille
Um eine vollkommen schlauchlose Technologie zu entwickeln und die diagnostische Magenspiegelung sowohl für Patienten als auch für medizinisches Personal einfacher und komfortabler zu machen, wurde 2020 das Forschungsprojekt „nuEndo" ins Leben gerufen. Zusammen mit der Ovesco Endoscopy AG und dem Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) forschte und entwickelte Sensodrive seitdem an einer ferngesteuerten,der schlauchlosen Kamera-Kapsel und dem Roboterarm für die sensitive Fernsteuerung per Magnet. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Die Umsetzung – powered by Sensodrive, Ovesco und IZM
Im Rahmen ihrer zweijährigen Forschung entwickelten die drei Technologiepartner den nuEndo Medizinroboter, mit dessen Hilfe eine die schluckbare Endoskopie-Kapsel , die mit Hilfe eines externen magnetischen Führungssystems intuitiv durch den Magen geführt werden kann und die mit ihrer Kamera ein Echtzeit-Bild des Mageninneren auf einen Monitor streamt. Mit einem Durchmesser von 11 Millimeter und einer Länge von circa 26 Millimeter ist die Kapsel nicht viel größer als eine Tablette und kann vom Patienten einfach geschluckt werden. Im Magen angekommen wird die Kapsel dann mit dem im Roboterarm integrierten Magneten gekoppelt, welcher über dem Körper des Patienten positionierten ist. Sie kann nun vom Arzt durch das Bewegen des Roboters per magnetischer Kopplung bewegt und gesteuert werden. Die einzigartige Drehmomenttechnologie von Sensodrive ermöglicht dem Arzt dabei nicht nur ein absolut präzises Bewegen des Armes zur Steuerung der Kapsel, sondern gibt ihm zusätzlich auch haptisches Feedback. Der Arzt kann beim Bewegen des Roboterarms also beispielsweise „fühlen", wenn die Kamera-Kapsel auf Widerstand stößt – und so noch genauer und sicherer steuern. Dank innovativer Sensor-Aktor-Technologie von Sensodrive kann Sie durch ein extrenes, magnetisches Führungssystem intuitiv und völlig schlauchlos im Körper des Patienten bewegt werden. Dabei erhält der Anwender auch ein haptisches Feedback über die Bewegungen der Kapsel und kann diese so noch genauer und sensibler steuern.

Ausblick – die kabellose Magenspiegelung rückt näher
Das zweijährige, vom BMBF geförderte Forschungsprojekt ist im August 2022 ausgelaufen. Die Ergebnisse sind aber so vielversprechend, dass alle beteiligten Unternehmen die Entwicklung von „nuEndo" gerne fortsetzen und zur Marktreife bringen wollen. Denn dann könnten diagnostische Magenspiegelungen zukünftig auch vom hausärztlichen Fachpersonal und ohne Narkose durchgeführt werden. Und die Patienten müssten keine Angst mehr vor dem unangenehmen Eingriff mit einem Schlauch haben.

So werden feinfühligste Robotergelenke angetrieben

 

Forschung und Entwicklung bei SENSODRIVE wird vom BMBF gefördert